Wer ich bin
Überzeugender Stil, Geometrie und Respekt für Proportion.
Carlo Sello, Goldschmied / Juwelier in Ascona, ist ein Perfektionist. Er weiß das und will es nicht verbergen. Er hat sein Leben der Suche nach ästhetischer Befriedigung gewidmet, unabhängig welchen Aufwand dies erfordert. Aufgewachsen bei seinem Vater, einem Bildhauer und Experten von Antiquitäten, entwickelte sich seine ausgeprägte Sensibilität für Schönheit. Seine Kreationen entziehen sich herkömmlichen Definitionen: jetzt scheinen sie Juwelen, jetzt kleine Kunstwerke und jetzt wieder hypnotische Konstruktionen zu sein.
„Mein Ziel ist es einzigartige Stücke zu gestalten, im besten Sinne dieser Definition. Ich vermeide alle vereinfachenden und verkürzenden stilistischen Lösungen. Ich lasse mich leiten von Emotionen, Wünschen und Symbolen.“
In seinem Atelier in Ascona, diskret in einer architektonischen Nische gelegen, doch nahe genug an der Seepromenade um die Aufmerksamkeit der Touristen zu erhalten, aber weit genug um wahllosem Lärm zu entgehen, stellt Carlo Sello seine exzentrischen Stücke und Originale aus: auf den ersten Blick Juwelen. Aber bei weiterer Betrachtung nimmt man ganz nebenbei die Essenz seines Schaffens wahr. Sie haben ein Schlüsselwort: Suche.
Intellekt vor allem, aber auch Spiritualität und Mathematik stehen endlich darin im kühnen Einklang auch in seinen Schmuckstücken. Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Ohrringe, kreiert in der Technik etruskischer Goldschmiede. Es überrascht vor allem wie der Goldfaden sich in hohen und schmalen Wellen formiert, um auf einer dünnen Platte versiegelt zu werden. Ein Beispiel der Gegenwart: die kleinen Becher, eine Neuheit der Goldschmiedekunst. Hier kehrt das Geistige wieder, denn der Becher war immer ein Objekt der Symbolik, sowohl als bloßer Behälter, als auch zugleich Opferschale an die Götter, Gefäß der Barmherzigkeit für die Armen, sowie Stütze der christlichen Religion. Hier kehrt auch die Mathematik wieder, weil Sello kleinste Becherchen, 25 Stück jeweils, wie im Quadrat des Palindrom von Sator in Formation von vier anordnet und mit einer Technik darstellt, welche sich auf die Lichtwinkel auswirkt. Diese hundert Schalen sind, nicht aus Zufall, umrundet von begleitende, ein wenig grösseren Schalen in einem perfekten Kreis.
„Ich habe sie die Juwelen der Carità / Nächstenliebe genannt: sie schwingen mit einer besonderen Energie“.
Im Laufe seines Lebens hat Carlo Sello schwierige Momente durchgemacht, auch privater Natur. Aber gerade in diesen Zeiten fand er Lebenslust in seiner Arbeit. Das kreieren von Juwelen ist eine Berufung, und deshalb erfordert dies völlige Hingabe, absolute Konzentration und ein Auge für Details. Wie in der Musik oder Poesie, aus Schmerz wird Kunst und Sello hat eine neue Ausdrucksform gefunden. Er vermengte Technik mit seinen Abstraktionen. Das Resultat sind einzigartige Kunstobjekte die nur von einer sensiblen Haut willkommen geheissen werden die Geschmack für das Schöne besitzt.